White-Nose-Syndrom auch in Deutschland?

Seit dem Jahre 2007, kommt es im Winter in verschiedenen Höhlen im Nordosten der Vereinigten Staaten von Amerika, zu tragischen Verlusten unter den dort überwinternden Fledermäusen. Zur Zeit sind ca. 30 Höhlen in 6 Bundesstaaten betroffen. Darunter auch Höhlen die mehrere zehntausend Fledermäuse beheimateten. Eine große Zahl der toten Tiere war stark abgemagert und zeigte im Gesicht einen Befall mit kleinen Polstern von weißen Schimmelpilzen. Vielfach waren auch die Flughäute und der Rücken von Schimmelpilzen übersät. Durch den auffallenden Befall von Schimmelpilzen um die Nase herum nannten Wissenschaftler die unbekannte Krankheit “Weiß-Nasen-Syndrom”. In den betroffenen Höhlen sind zwischen 90 bis 100 % der Fledermäuse an der Erkrankung gestorben. Momentan wird vermutet, dass der Pilz die Fledermäuse nicht direkt tötet, sondern, dass er nur eine Sekundärinfektion ist, der eine weitere Krankheit anzeigt, zumal die toten Tiere auch stark abgemagert waren.

Pilze wachsen auf den Großen Mausohren

Auch in Nordhessen sind in den letzten Jahren in den Winterquartieren ausschließlich Große Mausohren mit Schimmelbefall um Nase und Maul herum angetroffen worden. In der Regel sind es nur einzelne Tiere die vom Schimmepilzenl befallen sind. Nur einmal wurde  ein Befall, einer größeren Anzahl von Mauohren, in einem Altbergbaustollen im Bereich des Kellerwaldes festgestellt.Tote Tiere wurden nie aufgefunden die derartige Anzeichen zeigten. Öfters habe ich auch Mausohren bei Kontrollen im Winterquartieren angetroffen die mit der Körperpflege beschäftigt waren und auf dem Kontrollrückweg an gleicher Stelle ruhig im halbletahrgischem Zustand hingen. Dies erklärt auch, dass ein mit Pilzen befallenes Mausohr bei einer späteren Begehung des Quartieres, wieder völlig Schimmelpilzfrei war, zumal das Mausohr durch ein abgeheiltes halb abgefrohrenes Ohr eindeutig als das gleiche Tier zu erkennen war. Siehe hierzu auch die Bilder zum Putzverhalten.

Schimmelpilze im Nasen-Maulbereich eines Großen Mausohr Myotis myotis. Schimmelpilze im Nasen-Maulbereich eines Großen Mausohr Myotis myotis.
Schimmelpilze im Nasen-Maulbereich eines Großen Mausohr Myotis myotis. 1 Tier des 2er Klusters mit Schimmelpilzen befallen.
Schimmelpilzeauch auf den Ohren. 1 Tier des 4er Klusters mit Schimmelpilzen befallen.
Starker Befall der Schnauze und Kloakenregion. Leichter Schimmelpilzbefall beider Gr. Mausohren.
Verpilzter Mausohrfuß
Verpilzter Mausohrfuß und Schwanzflughaut.
Beringtes Großes Mausohr mit Pilzen auf Flughaut und Ohren. Leichter Befall von Pilzen an der Schnauze, Gr. Mausohr bei der Körperpflege (Fuß).

Körperpflege auch im Winterquartier

Die anscheinend gutartigen Schimmelpilze die auf unseren Mausohren zu beobachten sind, finden um die Schnauzenregion herum möglicherweise einen guten Nährboden in Form von Nahrungssaftresten die durch das zerkauen von Insekten wie Laufkäfern entstehen. Diese Pilze lassen sich durch ein gesundes Tier anscheinend ohne gesundheitliche Nachteile durch sein normales Putzverhalten entfernen.Im feuchten Milieu der Winterquartiere sind immer wieder auch andere Pilze Z.B. auf toten Insekten (siehe dazu die Bilder weiter unten), Fledermauskot, oder anderen organichen Material zu finden.

Putzverhalten eines Großen Mausohrs im Winterquartier. Das andere Mausohr ist dadurch nicht aufgewacht. Natürlich aufgewachtes Großes Mausohr.
Ausgiebiges Putzen und belecken der Flughaut. Ausgiebige Fellpflege mit dem Hinterfuß und durch belecken.

Sonstige Pilze im Fledermauswinterquartier

Pilz auf Insektenresten an der Stollenwand. Pilze auf Fledermauskot
Pilz wächst aus einer toten Scheufliege.

Fotos und Copyright  Klaus Bogon
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Pilzfäden auf einem totem Gr. Mausohr.

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